Im Tunnel Kritik Kai Wessels beklemmendes TV-Movie entwickelt sich vom Politthriller zum Psychodrama. Die Wahrheit kennt viele Facetten und ist vor allem subjektiv in dem neuem, so spannenden wie verstörenden TV-Movie des renommierten Regisseurs, der gerade mit dem NS-Drama „Nebel im August“ im Kino Akzente setzen konnte. Im Mittelpunkt steht die bereits mehrfach für ihre sensible Darstellung ausgezeichnete, die eine junge Frau und Mutter spielt, die sich immer mehr in eine politische Verschwörung verstrickt sieht. Ihr Bruder scheint einer kriminellen Gruppe auf der Spur zu sein, die offenbar im Tunnelsystem unter Hamburg Giftmüll entsorgt. Als ihr Bruder erschlagen aufgefunden wird, ermittelt sie auf eigene Faust weiter. In die brisanten und fast unglaublichen Vorgänge scheint nicht nur ein skrupelloser russischer Konzern verwickelt zu sein, sondern selbst Menschen aus ihrem engsten Bekanntenkreis. Die Besessenheit, mit der sie hartnäckig den kleinsten Hinweisen nachgeht und sich selbst überwacht glaubt, nimmt allmählich krankhafte Züge an. ![]() Selbst ihr Mann und ihre beste Freundin machen sich verdächtig, die Sorge um die Sicherheit ihrer beiden Kinder lässt sie zunehmend verzweifeln. Ganz langsam verändert sich dieser atmosphärisch unheimlich dicht inszenierte Verschwörungsthriller zu einem beklemmenden Psychodrama, in dem plötzlich nichts mehr als wahr und gesichert gilt, weil es auch nur die Innensicht und Wahrnehmung der Hauptfigur sein könnte. ![]() Spielt diesen fließenden Übergang, dem der Zuschauer kaum trauen möchte, mit der ihr eigenen Intensität und Überzeugungskraft. Unterstützt wird sie dabei von einem hervorragenden Cast, darunter und Carlo Ljubek, aber vor allem durch eine geradezu nervöse Kameraarbeit, die besonders in den Tunnelszenen die wachsende Spannung und Beklemmung vorantreibt. Selten sieht man so viel Sorgfalt in der Inszenierung von Fernsehfilmen, aber nichts anderes würde man von erwarten. Zusätzlich werden alle Register gezogen, um die Nerven der Zuschauer zu strapazieren, von beunruhigenden Soundeffekten bis hin zu den einschüchternden Sets. Offenbar wurden die überzeugenden Szenen im Tunnel, in den die Hauptfigur tatsächlich und psychologisch immer tiefer gerät, im Studio nachgebaut, weil die Dreharbeiten im echten Kanalsystem Hamburgs mit zu vielen Auflagen verbunden gewesen wären. Für, Hauptdarstellerin, die Drehbuchautorin Astrid Ströher und vom ZDF ist es schon die zweite Zusammenarbeit in dieser Konstellation nach dem Vergewaltigungsdrama „„. ![]()
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May 2019
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